Ich habe es ja immer noch nicht verkraftet, dass Nokia MeeGo aufgegeben und stattdessen sich auf Windows als Betriebssystem ausgesucht hat, allerdings ist die folgende Meldung auch ganz interessant:
Vor fast genau einem Jahr verkündete Nokia-Chef Stephen Elop, der finnische Handy-Hersteller wolle sich neu ausrichten. Symbian wurde aus dem Fenster geschubst und Meego den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Nokia setzte alles auf eine Karte und nahm sich des damals noch jungen Betriebssystems Windows Phone an. Mit dem Lumia 800 und 710 folgten die ersten Smartphones nur neun Monate später.
Auf der CES in Las Vegas präsentierte man mit dem Lumia 900 das dritte und zugleich stärkste und größte Windows Phone, ehe man auf dem Mobile World Congress im Februar das Lumia 610, ein Einsteiger-Smartphone mit Microsofts mobilem Betriebssystem, zeigte.
Allerdings sind es bis dato nicht diese Geräte, die dafür sorgen, dass die Finnen trotz herber Verluste immernoch Weltmarktführer im Handy-Bereich sind, sondern die zahlreichen Feature-Phones die Nokia beispielweise in Indien, Brasilien und anderen Schwellenländern verkauft – in Ländern, in denen ein iPhone so viel kostet, wie ein Arbeiter in ungefähr vier bis sechs Monaten verdient. Erst vor kurzem gab Nokia stolz bekannt, 1,5 Milliarden S40-Handys unter das Volk gebracht zu haben. Symbian wird allerdings nur noch bis 2016 über Wasser gehalten. Feature-Phones wie die Asha-Reihe, bei der das günstigste Handy etwa 60 Euro kostet, durch hochpreisige Smartphones zu ersetzen, würde Nokia wohl das Genick brechen.
Das dürfte der Hauptgrund dafür sein, ein neues Betriebssystem, das speziell auf Feature-Phones ausgelegt ist, auf den Markt zu bringen. Unter dem Namen „Meltemi“, der zum ersten Mal im September 2011 in einem Bericht des „Wall Street Journal“ auftauchte, soll das Betriebssystem noch in diesem Jahr Symbian ersetzen. Dies zumindest geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor.
Meltemi soll auf Linux basieren, ähnlich wie das mobile Betriebssystem Meego, von dem sich die Finnen aber zuletzt abgewendet haben. Jedoch sorgt das durchaus für Verwirrung, hatte man mit Meego doch ein funktionierendes OS, das auf dem bisher einzigen und wohl letztem Smartphone, dem Nokia N9, zum Einsatz kam.
Im Januar 2012 hätte man eventuell erahnen können, dass Nokia ein neues Betriebssystem plant, als die Finnen den norwegischen Softwarespezialisten „Smarterphone“ kauften. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Betriebssystemen für Einsteiger-Smartphones. So soll das selbstentwickelte OS Mobiltelefonen in der Preisklasse zwischen 30 und 100 Euro ähnliche Funktionen, wie zum Beispiel Multitasking, ermöglichen, die sonst nur teurere Smartphones bieten. Unklar bleibt jedoch, ob das Smarterphone-OS auch das Meltemi-OS ist.